DIE RICHTIGE VORBEREITUNG AUF EIN TENNISMATCH

Die Vorbereitung vor dem Match beschränkt sich nicht nur auf das „Warm-up“. Es gibt mehrere Methoden, die man lernen und wiederholen muss, bevor man das Spielfeld betritt. Hier sind unsere Tipps.


Professionelle Tennisspieler interessieren sich für alle Aspekte ihrer Aktivität: die Gestaltung eines besonders leistungsfördernden Umfelds (Erholung, Transport, Ernährung etc.), die technische Vorbereitung auf die Bedingungen des Spiels (Oberfläche, Klima, Bälle etc.), die Spieleigenschaften des Gegners (Angreifer, Verteidiger, Links- oder Rechtshänder etc.) und die Vorbereitung der eigenen Ausrüstung (Schläger, Saitenspannung, Schuhe etc.). Sie begeben sich in ihre gewohnte Runde, ihren Kreis aus Trainern oder Freunden und "in ihre eigene Welt“. Keine Überraschungen, sondern Stabilität.


Sie arbeiten gezielt, und das so früh wie möglich, am besten schon zwei Tage vor dem Match, um für optimale Bedingungen zu sorgen

In ihren letzten Trainingseinheiten bemühen sie sich um das richtige Spielgefühl, und vor allem planen sie ein sinnvolles Aufwärmprogramm ein.


Damit meine ich nicht das Aufwärmen auf dem Platz, das „Warm-up“. Ich meine die Zeit vor dem Betreten des Platzes, und zwar wenige Stunden bis wenige Minuten vorher. Diese ist für manche schwer zu ertragen, sie grübeln und verkrampfen sich. Sie spüren, wie sich die Angst in ihrem ganzen Körper ausbreitet, während andere gelassen und ruhig warten, bis sie das Spielfeld betreten.



WIE KANN DIE VORBEREITUNG AUF EIN TENNISMATCH ALSO ANGENEHM UND SINNVOLL GESTALTET WERDEN?


Denn das richtige Aufwärmen ist der beste Start in das Match. Die Profis wissen, was sie tun müssen, um für den Start gut gerüstet zu sein. 

Hobbyspieler oder junge Spieler bei ihren ersten Turnieren scheinen mehr Schwierigkeiten mit der Anspannung zu haben, wenn das Match losgeht. Oft sieht man, wie diese Matchs katastrophal beginnen, was die Spielweise negativ beeinflusst und demjenigen einen Vorteil verschafft, der besser gestartet hat. Auch wenn es durch den Punktestand beim Tennis möglich ist, einen schlechten Start wieder „wettzumachen“.


Es gibt zahlreiche Werke über das Aufwärmen des Körpers.

Was mich interessiert, ist der geistige Aspekt der Vorbereitung, bei dem die Gedanken und Emotionen beteiligt sind. 


In der Welt des Tennissports habe ich oft beobachtet, dass ein Hobbyspieler nur seine körperliche Batterie aufwärmt (Muskeln, Gelenke, Bewegungen etc.). Oft beschränkt er sich darauf, die Bewegungen mechanisch zu wiederholen. 


Eine solche Vorbereitung ist zu eintönig und hat nichts mit der Verfassung des Spielers zu tun: seinen Emotionen, Gedanken und Muskelspannungen zu diesem Zeitpunkt. 

Er bereitet sich nicht effektiv auf das folgende Spiel vor. Oft kann er seinen Stress nicht loslassen, bevor er beginnt. Er schafft den „Einstieg“ nicht sofort.







"Das richtige Aufwärmen ist der beste Start in das Match"

Jacques Hervet




BEIM AUFWÄRMEN VOR EINEM WETTKAMPF AUCH AN DEN GEISTIGEN ASPEKT DENKEN 


Es ist sehr wichtig, sich nicht nur körperlich, sondern auch „geistig aufzuwärmen“. So können Sie sich besser konzentrieren: Sorgen Sie für Entspannung, Vertrauen, Motivation, Energie und die für die Leistung erforderlichen positiven Emotionen.


Es ist sehr wichtig, zu wissen, wie man sich selbst mit dem Moment des Wettkampfs verbinden kann.


Meine geistige Batterie:


Verbinden Sie sich mit Ihrer inneren Stimme. Je nachdem, ob Sie eine pessimistische oder eher optimistische Person sind, wird sie Ihnen sagen, ob Sie dem Spiel gewachsen sind oder nicht.


Um geistig die Kontrolle zu übernehmen, konzentrieren Sie sich auf Ihre Mitte und bestimmte Schlüsselworte (wie beständig, hartnäckig, geduldig, bewusst, enthusiastisch, positiv). Finden Sie Ihre eigenen Worte. Verwenden Sie auch stimulierende Aussagen. Solche, die Ihnen guttun. Die logisch für Sie sind. Wie „Ich bin stärker, als ich glaube“, „Ich kann gewinnen, wie auch mein Gegner, Hauptsache, ich bin gut vorbereitet“.


Denken Sie vor allem an das, was Sie sich wünschen, und nicht an das, was Sie befürchten.



Meine emotionale Batterie:


Alle Empfindungen annehmen, die sich manifestieren. Negative Emotionen akzeptieren, die aufsteigen. Es kann Lampenfieber sein, eine Art Vorstufe des Leistungszustands, oder es kann wirkliche Angst sein.


Das Ventil öffnen, wenn die Emotion übermächtig und fast lähmend ist. Befreien Sie sich von der Anspannung, indem Sie die Ventile öffnen … 

Das Ventil ist eine Funktion, mit der emotionaler Druck direkt oder zeitlich verzögert abgelassen werden kann. Eine Geste, ein Wort, ein Schrei, gewohnte Bewegungen, die Blockaden lösen … Das Ventil hat eine befreiende Wirkung auf den Körper.


Mit der Freude am Spiel können Sie emotionale Momente unter Kontrolle bringen. Analysieren Sie Ihre Lust, auf dem Spielfeld zu sein. Was suche ich dort vor allem? Spaß am Spiel? Herausforderung? Den Sieg? Zeigen, was ich wert bin? Meine Kameraden bei einem Teamspiel unterstützen? 

Ohne die positive Energie der Lust auf das Spiel ist Leistung nicht möglich. 


Startrituale entwickeln 

Das Ritual ist eine „Routine“, die das emotionale Feuer beruhigt, da sie für innere Sicherheit sorgt, sodass die Ventile nicht zu oft eingesetzt werden müssen. 



Meine körperliche Batterie:


Mehr als nur die Muskeln in Bewegung setzen: ein innerer Zustand, der Ihnen guttut.

 




"Es ist sehr wichtig, sich nicht nur körperlich, sondern auch "geistig aufzuwärmen""



Jacques Hervet




Wenn es Ihnen mehr um das Körperempfinden geht, sorgen Sie für geschmeidige und entspannte Muskeln. Finden Sie die Spannung, die für Sie richtig ist. Je nach individueller Verfassung des Moments muss das Aufwärmen eventuell „energischer“ oder aber „ruhiger“ ausfallen. Spüren Sie, wie Sie von Energie durchströmt werden.


Manche bereiten sich am besten alleine im Umkleideraum vor, andere eher zusammen mit ihren Kameraden im Club-House. Oft wird eine dieser beiden Situationen als "Stress" empfunden, die andere aber nicht.


Helfen Sie sich durch die Kontrolle Ihres Körpers: Ihre Haltung, die Einzelheiten Ihres Gesichts (Augen, Augenbrauen, Mund, Lächeln), Ihre Atmung (Bauch- oder Brustatmung), Ihr Muskeltonus (große, ruhige oder energische Gesten oder Bewegungen) und auch Ihre Körperteile (Hände, Arme, Beine Füße).


Eine Möglichkeit besteht darin, sich den Empfindungen von Jim Loehrs Modell zum idealen Leistungszustand anzunähern. 

Bei seinen Forschungen hat Doktor Loehr herausgefunden, dass sich Sportler einen besonderen geistigen Zustand erschaffen können, der ihnen zu Spitzenleistungen verhilft.


Dies nennt man einen veränderten Bewusstseinszustand, im Sport auch „idealen Leistungszustand“.

Dabei geht es um geistige, emotionale und körperliche Aspekte.


-Die Muskeln sind entspannt und geschmeidig

-Ein geistiger Zustand der Ruhe und Gelassenheit

-Fast keine Besorgnis

-Eine hohe Energie

-Positive und optimistische Empfindungen

-Spaß und Freude am Spielen

-Spielen ohne spürbare Anstrengung

-Ein instinktives und automatisches Spielen

-Ein großes Selbstvertrauen

-Ein reger und lebendiger Geist

-Ein Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben

-Anwesend und konzentriert


Finden Sie drei Aussagen, die für Sie logisch sind, und denken Sie bei Ihrer nächsten Vorbereitung an sie. 


Viel Glück beim Match!

 



"Mehr als nur die Muskeln in Bewegung setzen: ein innerer Zustand, der Ihnen guttut"



Jacques Hervet